Das die Höhle vollständig ausfüllende Wasser besteht aus zwei Komponenten: Einer kleineren, kühleren Wassermenge, die aus östlicher Richtung vom Keszthely-Gebirge kommt, und einer größeren, wärmeren Menge, die aus westlicher Richtung, dem Zala-Becken, zufließt. Das warme Wasser gelangt über mehrere kleinere und größere Risse und Teilquellgänge in die Höhle.
Die Wassertemperatur des Hévízer Sees wird vom St. Andreas Rheumakrankenhaus und Heilbad Hévíz mit Hilfe von Datenloggern überwacht. Zusätzlich führen Forschungstaucher manuelle Temperaturmessungen an den Quellpunkten in der Höhle durch. Von den neun Quellen in der Quellhöhle werden drei mit Sonden hinsichtlich ihrer Temperatur überwacht, ebenso wie die Temperatur des Mischwassers, das an der Austrittsstelle aus der Höhle gemessen wird. Die Messung erfolgt kontinuierlich; die Sonden werden alle zwei Monate von Forschungstauchern an die Oberfläche gebracht und ausgewertet. Diese Daten liefern präzise Informationen über die Wassertemperatur.
Derzeit finden regelmäßig Tauchgänge statt, die auf die Beobachtung von Zustandsänderungen und die Datenerhebung fokussiert sind. Es werden regelmäßig Wasserproben sowohl aus den Quellspalten als auch aus dem Mischwasser entnommen. Im Jahr 2024 betrug die durchschnittliche Temperatur des Mischwassers in der Höhle 37,4 °C, im Jahr 2023 37,3 °C und im Jahr 2022 37,5 °C. Aus diesen Messdaten geht hervor, dass sich die Temperatur des Mischwassers in den letzten Jahren nicht signifikant verändert hat.
Die Oberflächentemperatur des Hévízer Sees – wie bei jedem stehenden Gewässer – wird durch äußere meteorologische Faktoren beeinflusst, wie z. B. Lufttemperatur, Niederschlag, Wind und Luftdruckschwankungen. Die Temperatur des an der Oberfläche austretenden Mischwassers reagiert besonders empfindlich auf solche Veränderungen, da die oberflächennahen Wasserschichten den äußeren Umwelteinflüssen ausgesetzt sind.
So kann z. B. bei einem plötzlichen Eintreffen einer Warmfront die oberflächennahe Wassertemperatur schnell ansteigen, während sie bei Kaltfronten sinken kann. Auch die Wasserströmung spielt eine wichtige Rolle bei der Temperaturverteilung, da sie beeinflusst, welche Bereiche sich schneller erwärmen und welche kühler bleiben.
An verschiedenen Punkten der Seesoberfläche variiert die gemessene Temperatur auch jahreszeitlich: An einem Wintertag kann die Abweichung bis zu 1,1 °C betragen, während sie an einem heißen Sommertag nur 0,4 °C beträgt.
Die kontinuierliche Überwachung der Wassertemperatur ist unerlässlich für die Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts des Sees. Regelmäßige Messungen gewährleisten die Wasserqualität und Temperatur für die Heilungssuchenden.
(Quelle: Nagy J. B., Hajnal G., Szieberth D., Rehák A. M., Reska Z. J., Torma P. (2025) - A Hévízi-tó monitoring hálózata, annak fejlesztése, kiegészítése kampányjellegű mérésekkel (Hidrológiai Közlöny))