Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wuchs das Interesse von Forschern an der Unterwasserwelt des Hévízer Sees und am Verlauf seines heilenden Thermalwassers. Zwischen dem 7. und 11. Februar sowie vom 28. Februar bis zum 31. März 1972 führten István Plózer und György Kovács Erkundungstauchgänge im See durch. In einer Tiefe von 38 Metern am Boden des Quellkraters stießen sie auf 38,8 °C heißes Wasser, das mit großer Kraft rund um hölzerne Trümmerteile aus dem Boden strömte.
An mehreren Tagen räumten sie Reste und Schlamm beiseite, die von den Kraterwänden herabgerutscht waren, und erreichten schließlich eine 3–4 Meter breite und 0,6–0,8 Meter hohe Öffnung, die von Geröll blockiert war. Sie zwängten sich in den gefährlich engen Gang, setzten ihren Vorstoß jedoch aus Sicherheitsgründen nicht fort. Die Entfernung der Trümmer, die die Quelle blockierten, wurde zunächst gestoppt.
Am 10. Februar 1975 unternahmen István Plózer und sein Tauchpartner und Freund Lajos Csávosi einen neuen, sorgfältig geplanten Tauchgang und schwammen in den Gang hinein.
„Mit ein wenig Manövrieren quetschte ich mich durch die enge Öffnung und bewegte mich auf die linke Seite des Ganges zu, wo der Eingang vollständig durch Holz- und Steinschutt versperrt war. Vorsichtig begannen wir, uns weiter voranzubewegen, mit höchster Aufmerksamkeit in jedem Körperteil. Fünf Meter weiter öffnete sich der Gang plötzlich und verschwand im Nichts. Für einen Moment war ich vor Schock völlig orientierungslos. Flach liegend in dem Gang, der sich in einer Tiefe von 40 Metern öffnete, betrachteten wir die Kammer. (…) Ich schätzte ihre Größe auf 15 mal 15 Meter.“
Im Sommer 1975 begannen Taucher des Tauchklubs „Amphora“ unter der Leitung von Hydrogeologen des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Wasserwirtschaft mit der detaillierten Erforschung der Quellhöhle.
Am 30. Oktober 1977 kamen István Plózer und sein Tauchpartner Ferenc Páli bei Forschungsarbeiten in der Quellhöhle des Hévízer Sees ums Leben. Zu seinem Gedenken wird die Amphora-Quellhöhle auch als „István-Plózer-Kammer“ bezeichnet.
Die wissenschaftliche Forschung und Überwachung der Quellhöhle dauert bis heute an. In großer Tiefe platzierte Instrumente messen alle fünf Minuten die Temperatur der Quellen, und Wasserproben ermöglichen die Überwachung der chemischen Zusammensetzung des heilenden Wassers.
Die Analyse dieser Daten stellt sicher, dass das Wasser des Hévízer Sees weiterhin eine außergewöhnliche Qualität für unsere gesundheitsbewussten Gäste bietet.
(Quelle: Solt Péter - Az Amphora Búvár Klub kutatásai a Hévízi-tóban (Plózer István kutatóbúvár emlékére))